Oberhessische Presse 31.12.2002
20 Wiederholungen der Kultur-Halde
Jahresabschluss mit Bert-Hubl im Angelburger Kunst- und Kulturhaus
Der Künstler Bert-Hubl vor seiner Arbeit
"Kunst-Oper" und den
kleinformatigen "Kunst-Halden" -Variationen
Foto: Westermann
Angelburg-Lixfeld. Der Angelburger Künstler Bert-Hubl und der Verein zur Bert-Hubl-Kunstförderung luden zum Abschluss des Galeriejahres zu einer Ausstellung in das Angelburger Kunst-und Kulturhaus.
von Martina Westermann
Unter dem Titel „Trilogie 2002" präsentierte
der Künstler sowohl seine in diesem Jahr neu entstandene Variationskunst
als auch eine Nachlese der Ausstellung „Von Klee
bis Warhol" und eine Dokumentation des Kunst-Events „Inferno im Waldfried".
Drehbare Werke mit vierseiter Aussage
Die Besucher der Jahresabschlussausstellung hatten Gelegenheit, Bert-Hubls drehbare Werke mit zwei bis vierseitiger Bildaussage selber zu variieren.
Dazu lud im Mittelpunkt der Ausstellung das ein
Mal fünf Meter große Werk „Kultur-Oper" mit 20 Wiederholungen
des 1952 bis 1956 entstandenen Bildes „Kultur-Halde"
ein. Wie nachhaltig das „Inferno im Waldfried" nicht nur die
Besucher, sondern auch den Künstler selber
in den vergangenen Monaten geprägt und beeinflusst hat, zeigen seine
im Anschluss an das Event entstandenen Arbeiten. So erinnert das Bild „Bi-Bios
im Inferno" an den blätterbedachten
Waldweg, der zur Frechenhausener Schutzhütte
führt und dessen Eingang während des Events von drehbaren, das
Doppelleben zwischen Mensch und Tier verkörpernden Holzspanfiguren
– den so genannten Bi-Bios – bewacht wurde.
In dem Gemälde „Schattenstürme" sind
die Graphik-Spiegelobjekte wiederzuerkennen, die während des „Infernos
im Waldfried" als Luftgeister die Baumkronen rund um die Schutzhütte
vereinnahmt hatten. Der dritte Teil der „Trilogie 2002" erinnert mit Werken
von Paul Klee, Andy Warhol, Nikki de Saint Phalle, Emil Nolde, Jean Miro
und Wassili Kandinski
an die Ausstellung internationaler Kunst des
20. Jahrhundert anlässlich des 30-jährigen Bestehens der „Galerie
Blank".
Selbst noch diese ausschnitthafte Retrospektive
der vorausgegangenen, insgesamt 30 Künstler aus 11 Ländern
präsentierenden Ausstellung macht deutlich,
in welcher Breite der Galerist Blank sich während der vergangenen
30 Jahre sowohl junger als auch renommierter
Kunst gewidmet hat.
Hinterländer Anzeiger 10.12.2002
"Inferno im Waldfried" soll mit einem Videofilm aufgearbeitet werden
Verein zur Hubl-Kunstförderung ließ das Jubiläumsjahr Revue passieren
Ein nachdenklicher Bert Hubl
inmitten seiner Kunst
(Foto: Valentin)
Angelburg-Lixfeld. (val) Ein ereignisreiches
Jahr liegt hinter dem Verein zur Bert Hubl-Kunstförderung in Angelburg.
Nicht nur, dass die Mitglieder ihr zehnjähriges Bestehen feiern konnten
und die Galerie im Lixfelder Kunst- und Kulturhaus 30 Jahre alt geworden
ist, nein, auch der Name Bert Hubl und die von ihm erfundene Hub-Art gibt
es nun bereits ein halbes Jahrhundert. Und als sei das noch nicht genug,
feierte Hubert Blank, der Mensch hinter dem Künstler, im vergangenen
Jahr seinen 70. Geburtstag.
Der Vorsitzende des Kunstfördervereins, Angelburgs Bürgermeister Norbert Mai (SPD), nutzte die Gelegenheit auf der Jahreshauptversammlung und ließ das große Jubiläumsjahr noch einmal Revue passieren. Weit über 500 interessierte Besucher hätten die verschiedenen Ausstellungen im vergangenen Jahr angelockt. Darunter seien jedoch nicht nur solche aus der näheren Umgebung wie Marburg, Gießen oder Dillenburg gewesen, betonte Mai. Der Ruf von Bert Hubls Kunst halle sehr viel weiter und so habe man in Lixfeld beispielsweise auch Kunstkenner und -freunde aus Aachen, Frankfurt oder Duisburg begrüßen dürfen.
Laut Mai nur eines der Zeichen, welch große Bekanntheit der Künstler auch weit über die Grenzen des Hinterlandes hinaus genieße. Höhepunkt des vergangenen Jahres war sicherlich das große Kunstevent an der Frechenhäuser Schutzhütte. Unter dem Motto "Inferno im Waldfried" habe der Künstler einen Spagat zwischen Kunst und Natur geschaffen und damit viele faszinierte Gäste begeistert, die an diesem Tag sogar selbst am Schaffensprozess Bert Hubls teilnehmen konnten.
Gemeinsam haben die Besucher nämlich das Bild der "Kulturhalde" zu einer 20 Teile umfassenden Oper ausgebaut und somit eigenhändig ein neues Kunstwerk geschaffen. In diesem Zusammenhang dankte Mai noch einmal all den fleißigen Helfern, die nötig waren, um dieses Event zu einem solchen Erfolg werden zu lassen. Aufgearbeitet werden soll es unter anderem auch durch einen Videofilm, den Otto Simon zusammenschneiden wird. Außerdem regte Bert Hubl den Verein dazu an, über eine kleine Dokumentation in Buchform über das Ereignis nachzudenken.
Zum Schluss wagte der Künstler einen kleinen Ausblick auf das kommende Jahr. Auch wenn er noch nicht wisse, was es im Einzelnen bringe, so wünsche er sich doch wieder mindestens zwei Ausstellungen. Darüber hinaus will sich Bert Hubl jedoch auch Zeit nehmen, sein bisheriges Lebenswerk noch einmal unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls zu überarbeiten.
Nähere Informationen und viele Bilder des Künstlers gibt es auch auf der Homepage unter der Adresse www.bert-hubl.de.