„inferno im waldfried“

inferno im waldfried
21. september 2002

 

dokumentation




 
 
 
 
 
 
 
 

vorwort

einführung

spurenlese

kulturhalde – kulturoper

rückblick
 
 
 



vorwort – norbert mai


norbert mai                              bert-hubl

„inferno im waldfried“ – etwas besonderes in 
dem sinne dass die kunst dort präsentiert 
wird womit sich der künstler immer thematisch 
auseinander gesetzt hat – nämlich in  der natur

kunst ist immer das auseinandersetzen mit 
dem entstehen und dem entwickeln und dem 
vergehen von natur und von leben und in so 
fern ist innerhalb dieses eingefriedeten
waldgeschehens zu sehen – wieder dieses spiel 
aus leben – aus natur – aus vergehen – und aus 
all dem was letztlich auch mit dem entstehen und 
dem geschehen auf dieser erde zu tun hat 

der kontrast bert-hubls kunst ist an und für sich 
das gegeneinander von erblühen von natur und 
von vergehen von natur und das blühen und das  vergehen   in   der   natur   ist   dann   aber 


dargestellt in dem was wir gemeinsam finden unmittelbar im umfeld der jetzt schon 
vergangenen bäume

bäume - jahreszeiten - gemälde
bäume    –    jahreszeiten    –    gemälde

die vier jahreszeiten die das auch deutlich 
machen wie sich im laufe eines jahres die 
natur entwickelt und auch wieder vergeht 

dann werden wir die erde sehen – den erdball 
–  wie er entstanden ist und wie er dann hinterher 
– ja nicht ganz – vergeht und wir werden 
dort sehen wie die spuren der natur letztendlich 
sich wiederfinden und widerspiegeln – wir werden 
all dass dann auch empfinden wenn wir uns die gemälde an sehen die dort entsprechend platziert 
sind – das gefühl dafür bekommen dass sich 
dies auch in den bildern von bert-hubl immer wiederfindet – in jedem einzelnen bild für sich 
aber auch in der angeordneten reihenfolge
– wenn man sich darüber gedanken macht


ein weiteres wichtiges element dieses events 
liegt in dem bild „kulturhalde“ – wir werden 
erleben wie gemeinsam mit den besuchern  aus 
einer „kulturhalde“ eine „kulturoper“ wird – die 
oper – etwas sehr großes 

kulturhalde
kulturhalde

wir finden in dem hohlweg das fortbewegen 
von mensch und tier – bi-bios genannt –  die 
dort diesen eingang quasi bewachen 

bi-bios
bi-bios

aber dahinter befindet sich etwas was eigentlich 
mit der natur und leben an und für sich gar nichts 
zu tun hat – ein bild moderner technik – ein 
windrad – ein kontrast durch diesen anfang der darstellung von natur und leben – dann die natur 
und das leben tatsächlich in der schönen ausgestaltung und das was der mensch aus der 
natur gemacht hat


das ganze wird begleitet durch die musik die 
das ganze untermalt – die die eindrücke die wir 
hier gewinnen können auch untermauert – die 
musik die mit dem was leben und natur und entwicklung der natur ist auch zu tun hat – die vor 
allen dingen die symbiose zwischen natur und naturempfinden und all dem was erwachen und 
dann wieder den niedergang darstellt 
-  dokumentieren soll

was ich über die kunst als einführung berichte ist 
nie das was bert-hubl sich schlussendlich darunter vorstellt – so soll es genau sein – jeder soll sich 
seine eigenen gedanken dazu machen wie die
kunst zu verstehen ist die bert-hubl herstellt – denn 
nur so ist „hub-art“ letztlich auch in sich zu erklären 
und logisch 

besucher
besucher



einführung

hubert blank
hubert blank

die ernsthaftigkeit 
– wir haben ein großes programm dieses jahr 
gehabt – ich habe graue haare – das zeugt 
davon – dass man ein gewisses hohes alter hat 
– ich habe aber auch einen zweiten namen 
deswegen mir zugelegt – damit ich nicht so alt erscheine – das ist der „bert-hubl“ – vor 50 jahren 
– das war 1952 – weil ich einen ausweg haben
wollte – dadurch bin ich zwanzig jahre jünger – 
im januar 70 – jetzt 50 – so schnell kann man sich verjüngen – und ich hoffe das was ich hier noch darstelle – sei es im geistigen – falls überhaupt geistiges vorhanden ist – das müsst ihr 
entscheiden – oder in einem lächelnden oder 
in einem benehmen – in der heutigen gesellschaft
– „wie benimmt man sich?“ – ist heute ein große 
frage – oder – „wie bewegt man sich?“ – ist eine große frage – oder – „was macht man für die gesellschaft?“ – um eine einheit vom negativen 
zum positiven – oder im dreh – wenn ich das sagen soll – wie die tages- und jahreszeiten sich ständig verändern – wie verändert sich der mensch und dessen – mit was man umgeht – das ist eigentlich  die  these die  heute  auch im mittelpunkt steht


spurenlese – bert-hubl

und zu heute ist die ursächlichkeit die natürlich
im mittelpunkt steht

bi-bios
bi-bios

da sehen sie die bi-bios wie sie im einzelnen 
stehen – sie sind in dem blickwinkel eingeplant

bäume
bäume

sie sehen diese abgestorbenen bäume und die lebendigen bäume die dann in ein event 
verarbeitet worden sind – „inferno im waldfried“ 
– kunst und natur als eine vereinigung – und eine vereinigung kann man nur erreichen wenn man 
das negative doppelt sieht aber im positiven lebt
– denn positiv heißt agiles leben und nur die agil 
sind können dagegen wirken – es hat keinen 
zweck wenn wir nur traurige gesichter machen und 
uns in die erde verkriechen und alles auf uns zu kommen lassen


ich bin ein positiver typ und nur weil 
ich positiv bin kann ich solche arbeiten machen 
– als mahnung – und vielleicht durch einige sichtbarkeiten etwas dem näher bringen damit 
man sieht – wie sieht das aus wenn

ur-brache
ur-brache

und hier sind einzelne symbole dargestellt nicht 
das allumrundete – das nimmt man in dem buch 
– 100 werke – besser wahr – denn das geht von anfang der erde – von der brache – ur-brache – 
über das leben der menschheit bis zum untergang 
der erde und bis zur hoffnung zum nächsten leben 
– bis zur nächsten erde – so dass wir eine ausweichmöglichkeit finden

ich gehe nun an die sache die heute aktuell ist 
– sie haben einen blick zu dem schönen gesunden wald – sie haben einen durchblick der gesund ist 
wenn man da durchgeht hat man einen wunderbar beruhigenden gang – zwischen grün – dunkelheit der ruhe – grün des  lebens in ruhe und gelassenheit 


durchblick
durchblick

und was über den bäumen ist ist natürlich das 
was man vorher nicht weiß – aber das brodelt 
und kann auch etwas schönes sein 

jahreszeiten
jahreszeiten

sie sehen die natur von den vier jahreszeiten oder auch tageszeiten – denn was das frühjahr verbirgt 
hat auch der morgen – was der mittag als inhalt 
besitzt hat auch der sommer – was auch der abend besitzt hat auch der herbst als ernte – und was die nacht besitzt in der ruhe 


und des traumes in einer anderen welt – ist auch 
da gezeichnet – aus vier einzelteilen ist ein gesamt-werk gemacht worden als mahnendes 
symbol für das leben – als mahnendes symbol 
– wo wir uns auch als menschen einfinden können 
– von morgens – mittags – abends – nachts – das immer wiederkehrt – genauso geht es auch in der natur zu – das aufblühen und wiedervergehen und wiedererneuern – und darin ist unsere hoffnung 
– doch wenn wir zu stark die natur in anspruch 
nehmen – durch chemie oder gift – oder durch 
unsere geistigen ideen – die ja nie ein ende 
nehmen da passiert nämlich folgendes 

erdbahn im visier
erdbahn im visier

in der „erdbahn im visier“ – auch ein stück 
mahnung – da  werden  wir gesichter  erkennen 
– und auch eine hand die die erde aufgreift und


oben rollt sie rein – wir zerfleddern sie – und sie 
sehen gesichtseindrücke – der aufschrei oder das traurige oder die neugier – das ist der einstieg innerhalb  dieses events 

aufschrei
aufschrei

sie sehen den aufschrei – die „art des 21. jahrhunderts“ – sie sehen praktisch mit welcher 
umwelt wir uns auseinandersetzen

dann kommen wir zu einem negativen aspekt – 
ein stück natur in der mitte – wo auch das leben stattfindet – wie in einem haus

letzte atmosphäre im kubus
letzte atmosphäre im kubus


in diesem haus hat man sich versteckt weil von 
aussen alles kaputt ist – die sonne und die erde verglüht – ist rot – innerhalb des hauses ist blau 
– da ist eine funktion also leben oder wasser 
oder luft vereint  und da herum das weiße ist der entfliehende geist

sie sehen ein blaues tuch und einen silberstreifen
mit fußabdrücken und dazwischen ist das grün 
– das heißt – „achtung“ – habt keine angst 
vor der zukunft – aber – 

achtung
achtung

nehmt das ins auge und bewahrt es – wenn ihr es 
nicht bewahrt – das gegenwärtige – dann könnte 
es zur wirkung des nächsten baumes kommen 

davor stehen zwei objekte – im hintergrund
spiegelfolie – das ist ein männchen und ein 
weibchen – und das ist aus mensch – tier – und 


allen anderen lebensarten in einer figuration
gestellt und dies würde entstehen als ein

figurationen
figurationen

ausgangspunkt der 90er jahre des 20. 
jahrhunderts – das heißt die genmanipulation – 
man würde sehen was herauskommt wenn 
wirdie gene manipulieren und wir wisssen nicht 
wohin der weg geht – das  soll  diese mahnung  vermitteln

graue zone
graue zone

die graue zone ist umrandet mit schwarz mit 
trauer – der baum als solches als wachstum vom lebendigen zum schwarzen gesichtsausdruck 
darüber hinaus sind elemente – objekte die die 
natur praktisch ins negative umgestalten können 
– und dazwischen ist ein stück hoffnung 


– die „atmosphärenfähren“ die auf dem 
weg zu einer neuen erde sind

atmosphärenfähren
atmosphärenfähren

wenn wir diese erde aushungern lassen 
oder untergehen lassen dann müssen wir die 
zweite erde in angriff nehmen – und das ist 
schon die vison der zweiten erde

die bi-bios im wald – wie windmühlenräder – 
das leben dreht sich – spiegeln die natur – 
mensch und natur lassen sich wiedererkennen 
und das ist das leben wie es sich dreht

bi-bios
bi-bios



kulturhalde – kulturoper

kulturhalde
kulturhalde

ein bild das 1952 gemalt wurde – es zeigt das 
was man früher alles weggeworfen – entrümpelt 
hat – aus den dosen – den flaschen – der umwelt 
– bildete sich eine achtungseuphorie dagegen 
und zwar der „umweltbaron“ –der „trommler“ – 
das „horn“ – sie werden alle lebendig – haben 
leben wie die natur – alles hat leben letztlich auf 
diese und jene art – und wir mit unserem geist 
haben das zu behüten oder nutzbar zu machen 
– und das ist das ausgangsbild das farblich dann mehrfach gegeneinander geht

um das zu beweisen ist die stelllage da – und 
sind auch sie da – und werden mit einbezogen 

zwanzig leute erhalten jeder ein bild – alle bilder 
sind gleich – vierseitig – auf der stelllage gehen 
alle linien automatisch zusammen


beim ersten vierer-block ist ein bild entstanden 
–  wasser und luft vereinigen sich als korpus – 

kulturoper I
kulturoper I

neue mittigkeiten entstehen – es geht
automatisch weiter – alle bilder sind gleich
– nach aussen sind gleichgewichte gemalt
– das sind gleichgewichts-kompositionen

kulturoper II
kulturoper II


das gleichgewicht ist so gelagert – es kommt 
aus der hand heraus – aus dem bauch mit 
kontrolle

kulturoper III
kulturoper III

was sie  hier  im  hintergrund haben – die bi-bios
– das vollzieht sich bereits angesetzt in diesem 
bild von 1952
 
 
 
 
 
 



rückblick

"inferno im waldfried"

förderverein besteht seit zehn jahren

künstler "bert-hubl" hat auch fans in frankenberg

inferno presse
der angelburger künstler bert-hubl und mitglieder des förderkreises beim "inferno im waldfried"

                                   foto  martina westerman

angelburg / frankenberg 

mit einem „inferno im waldfried“ setzten der angelburger künstler bert-hubl und der verein 
zur bert-hubl kunstförderung die diesjährigen feierlichkeiten zum 50-jährigen bestehen des künstlernamens bert-hubl und des kunststiles
„hub-art in vidi“, sowie des 10-jährigen förderverein-jubiläums fort. 


"spurenlese"

rund um die schutzhütte frechenhausen machten 
sich zahlreiche besucher „auf spurenlese im spiegel der natur und kunst“.

im mittelpunkt des events stand das  1952 bis 
1956 entstandene gemälde „kultur-halde“, auf dem 
der visionäre künstler sich bereits damals mit den 
erst jahre später thematisierten problem der vermüllung unserer erde auseinander setzte. 

"kultur-oper"

ausgehend von diesem bild bekamen besucher gelegenheit durch das variable aneinanderreihen 
von 20 wiederholungen des drehbaren und
vierseitigen werkes bert-hubls kunst nicht nur zu
variieren, sondern  zugleich auch gemeinsam 
etwas neues, eine 100 mal 500 zentimeter
messende „kultur oper“ zu erschaffen. mit szenen 
und aktionen die das leben und vergehen der natur 
in den mittelpunkt rückten gelang es dem künstler 
das „inferno im waldfried“ zu einer symbiose
zwischen natur und „hub-art in vidi-art“ werden zu lassen. im baumleben und sterben spiegelte sich 
das naturdasein.

schwarze spiegelläufer führten beim verfolgen graphischer fußabdrücke zum baumexodus.
„sie sehen da ein blaues tuch, welches das alles 
leben spendende wasser symbolisiert,“ erläuterte bert-hubl angesichts einer blauen plastikfolie in 
bester beuys-manier. 


„das grün davor mahnt die natur zu bewahren, 
damit es nicht zu dem von mir in dem bild
„die erdbahn im visier“ befürchteten untergang 
der welt kommen wird und damit die menschheit 
sich nicht mit dem von mir in dem bild
„atmosphären-fähre“ thematisierten fluchtraumschiff auf die suche nach einer neuen erde begeben 
muss,“ führte der künstler eindringlich aus. 
ein zwischen zwei bäumen schwebendes 170x50 cm großes gemälde spiegelte als symbol des 
naturlebens die vier jahreszeiten wider. 

graphik-spiegelobjekte vereinnahmten als luftgeister die baumkronen. drehbare holzspanfiguren – die 
so genannten „bi-bios“ – repräsentierten das doppelleben zwischen mensch und tier, verkörperten zugleich das erwachen der infernozeit. 

geheimnisvolle musik

geheimnisvoll aus dem wald erklingende musik 
lockte die besucher in einen von den „bi-bios“ bewachten, blätterbedachten waldweg an dessen 
ende ein windrad ein positives beispiel
menschlicher naturausgestaltung repräsentierte. „musik, die mit dem was leben, was natur und was naturentwicklung ist, zu tun hat, die vor allem die symbiose zwischen natur und naturempfinden und 
all dem was erwachen und niedergang darstellt dokumentieren soll, untermalt und untermauert die eindrücke, die wir heute hier gewinnen können,“


erläuterte angelburgs bürgermeister und erster vorsitzender des fördervereins norbert mai mit eindrucksvollem sachverstand.

einzigartiges erlebnis

die besucher selber brachten die aspekte
inferno, aktion und verinnerlichung in das event 
hinein, ließen sich von der außergewöhnlichen intensität ihrer  eindrücke und empfindungen 
anrühren und auch berühren und machten das
„inferno im waldfried“ zu einem einzigartigen 
und unvergesslichen erlebnis.

martina westermann

frankenberger zeitung 25.september 2002
 
 
 
 



 

verein zur bert-hubl kunstförderung e.v. – angelburg
 

galerie –  im kunst- und kulturhaus – lixfeld
 

fotos – martina westermann – bad endbach
 

reproduktion – westerwelt – bad endbach
 

online

www.bert-hubl.de
 
 

dezember 2002

 

may