Oberhessische Presse 19.08.2004

"Multimediales Kunsterlebnis in zweitägiger Projektschau"

Lixfelder Galerie zeigt im Oktober und Dezember Arbeiten Bert-Hubls

  visionen
  Bert-Hubl (links) und Heinz Westermann freuen sich auf die
Projektschau und die Austellung
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                                                            Foto: Martina Westermann

Lixfeld. Im Lixfelder Kunst- und Kulturhaus bereitete der Vorstand des Vereins zur Bert-Hubl Kunstförderung die weiteren Aktionen des Vereinsjahres vor.

von Martina Westermann

Zu einer zweitägigen Projektschau unter dem Titel „Visionen werden zur Wirklichkeit“ lädt der Verein alle Kunstinteressierten am Samstag, den 2.10. und am Sonntag den 3.10. jeweils um 16 Uhr in die Galerieräume ein. „Die Besucher erwartet an beiden Tagen ein eindrucksvolles multimediales Kunsterlebnis“, erklärte  der Angelburger Bürgermeister und 1. Vorsitzende des Vereins Norbert Mai. Gezeigt werden wird eine Auswahl aus dem zwischen 1952 und heute entstandenen Gesamtwerk des Künstlers Bert-Hubl.
Mit der ihm eigenen „Hub-Ars in Vidi-Art“ - drehbare Arbeiten mit zwei bis vierseitiger Bildaussage - präsentiert der Künstler dem Betrachter einen Abriss über das gesamte Spektrum menschlicher, technischer, ökologischer und mentaler Problemstellungen. In kunstgeschichtlich weltweit einzigartiger Weise zeichnet Bert-Hubl in fünf Zyklen den Weg des Lebens vom Dasein zum Nichtsein nach.
Wie visionär das Werk Bert-Hubls ist zeigen Arbeiten aus den 50-er und 60-er Jahren. Schon damals beschäftigte sich der Künstler mit Themen wie Luftverpestung, Müllberge, Umweltzerstörung und die Gefahren der Atomkraft.
Anliegen der Multimedia-Performance „Visionen werden zur Wirklichkeit“ ist es die visionäre Kraft des Künstlers einem breiten Publikum zu verdeutlichen. In einem eindrucksvollen Kurzfilm setzt dafür Heinz Westermann eine Auswahl der zukunftsweisenden Arbeiten des Künstlers in Bezug zu konkreten Ereignissen in der Wirklichkeit. Mit eindringlicher Musik untermalt ziehen faszinierende Videoanimationen die betroffen machende Verbindung von dem 1965 entstandenen Bert-Hubl-Werk „Fanale Atom-Zeichen“ zu den Nachrichtenbildern vom 26. April 1986 über die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl.
Beklemmend vermischt der Musiker und Videokünstler Bert-Hubls 1972 entstandene Arbeit „Industrieller Lebens-Ausstoß“ mit den erschreckenden Bildern dioxinverseuchter Atemlosigkeit in Seveso (1976) und Bophal (1984). Aber der 20-minütige Film thematisiert nicht nur düstere Zukunftsvisionen. Bilder von der NASA-Mission „Rover“ im Februar 2004 und der Landung von „Spirit“ auf der Marsoberfläche greifen in stimmungsvollen Impressionen Bert-Hubls 1985 entstandene Vision vom „Weg zur neuen Welt“ auf.
Nach diesem nur zweitägigen multimedialem Kunsterlebnis bietet die vom 28.11. bis 19.12 geplante Jahresabschlussausstellung allen Interessierten erneut Gelegenheit Bert-Hubls „Hub-Ars in Vidi-Art“ kennen zu lernen.

Kunstinteressierte haben dann auch die Möglichkeit einen ersten Blick auf den derzeit in Vorbereitung befindlichen Bildband „Die Erde und wir“ zu werfen. In kunsthistorisch einzigartiger Weise erzählt Bert-Hubl in diesem Buch an Hand von 100 Werken aus der Zeit von 1952 bis heute die Geschichte der Erde von ihrem Ursprung über das Dasein und die Menschheit bis hin zum Untergang und zum Nichtsein.   


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