"Multimediales Kunsterlebnis in zweitägiger Projektschau"
Lixfelder Galerie zeigt im Oktober und Dezember Arbeiten Bert-Hubls
Bert-Hubl (links) und
Heinz Westermann freuen sich auf die
Projektschau und die Austellung.
Foto:
Martina Westermann
Lixfeld. Im Lixfelder Kunst- und Kulturhaus bereitete der Vorstand des Vereins zur Bert-Hubl Kunstförderung die weiteren Aktionen des Vereinsjahres vor.
von Martina Westermann
Zu einer zweitägigen
Projektschau unter dem Titel „Visionen werden zur Wirklichkeit“
lädt der Verein alle Kunstinteressierten am Samstag, den 2.10. und
am Sonntag den 3.10. jeweils um 16 Uhr in die Galerieräume ein.
„Die Besucher erwartet an beiden Tagen ein eindrucksvolles multimediales
Kunsterlebnis“, erklärte der Angelburger Bürgermeister
und 1. Vorsitzende des Vereins Norbert Mai. Gezeigt werden wird eine
Auswahl aus dem zwischen 1952 und heute entstandenen Gesamtwerk des
Künstlers Bert-Hubl.
Mit der ihm eigenen „Hub-Ars in Vidi-Art“ - drehbare Arbeiten mit zwei
bis vierseitiger Bildaussage - präsentiert der Künstler dem
Betrachter einen Abriss über das gesamte Spektrum menschlicher,
technischer, ökologischer und mentaler Problemstellungen. In
kunstgeschichtlich weltweit einzigartiger Weise zeichnet Bert-Hubl in
fünf Zyklen den Weg des Lebens vom Dasein zum Nichtsein nach.
Wie visionär das Werk Bert-Hubls ist zeigen Arbeiten aus den 50-er
und 60-er Jahren. Schon damals beschäftigte sich der Künstler
mit Themen wie Luftverpestung, Müllberge, Umweltzerstörung und
die Gefahren der Atomkraft.
Anliegen der Multimedia-Performance „Visionen werden zur Wirklichkeit“
ist es die visionäre Kraft des Künstlers einem breiten
Publikum zu verdeutlichen. In einem eindrucksvollen Kurzfilm setzt
dafür Heinz Westermann eine Auswahl der zukunftsweisenden Arbeiten
des Künstlers in Bezug zu konkreten Ereignissen in der
Wirklichkeit. Mit eindringlicher Musik untermalt ziehen faszinierende
Videoanimationen die betroffen machende Verbindung von dem 1965
entstandenen Bert-Hubl-Werk „Fanale Atom-Zeichen“ zu den
Nachrichtenbildern vom 26. April 1986 über die Reaktorkatastrophe
in Tschernobyl.
Beklemmend vermischt der Musiker und Videokünstler Bert-Hubls 1972
entstandene Arbeit „Industrieller Lebens-Ausstoß“ mit den
erschreckenden Bildern dioxinverseuchter Atemlosigkeit in Seveso (1976)
und Bophal (1984). Aber der 20-minütige Film thematisiert nicht nur
düstere Zukunftsvisionen. Bilder von der NASA-Mission „Rover“ im
Februar 2004 und der Landung von „Spirit“ auf der Marsoberfläche
greifen in stimmungsvollen Impressionen Bert-Hubls 1985 entstandene
Vision vom „Weg zur neuen Welt“ auf.
Nach diesem nur zweitägigen multimedialem Kunsterlebnis bietet die
vom 28.11. bis 19.12 geplante Jahresabschlussausstellung allen
Interessierten erneut Gelegenheit Bert-Hubls „Hub-Ars in Vidi-Art“
kennen zu lernen.
Kunstinteressierte haben dann auch
die Möglichkeit einen ersten Blick auf den derzeit in Vorbereitung
befindlichen Bildband „Die Erde und wir“ zu werfen. In kunsthistorisch
einzigartiger Weise erzählt Bert-Hubl in diesem Buch an Hand von
100 Werken aus der Zeit von 1952 bis heute die Geschichte der Erde von
ihrem Ursprung über das Dasein und die Menschheit bis hin zum
Untergang und zum Nichtsein.