Oberhessische Presse
12.10.2004
"Schulklasse zu Besuch bei Bert-Hubl"
(Foto: Westermann)
Angelburg-Lixfeld. Einen besonderen
Schultag erlebte jetzt die Klasse 3a der Bad Endbacher Berglandschule.
Die 15 Jungen und Mädchen waren zusammen mit Klassenlehrerin Anja
Weyl und Praktikantin Monika Schmidt zu Gast im Angelburger Kunst- und
Kulturhaus. Geführt von dem in Lixfeld ansässigen
Künstler Bert-Hubl und Manuela Krug vom Vorstand des Vereins zur
Bert-Hubl Kunstförderung besichtigten die Schulkinder
zunächst das im Erdgeschoss untergebrachte Backhaus und das
Heimatmuseum.
von Martina Westermann
Nach Einblicken
in die traditionelle Handwerkskunst von Bäckern, Schustern und
Webern ging es dann in die Galerieräume des Künstlers. An
Hand
von Originalbildern so berühmter Maler wie Dali, Chagall und
Kandinsky vermittelte Bert-Hubl einen kurzen Überblick über
die Kunst des 20. Jahrhunderts. Mit eindrucksvollen Bildbeispielen
vermittelte er den gebannt lauschenden Kindern die Entwicklung der
Malerei vom Gegenständlichen hin zur Abstraktion. „Kandinsky
beispielsweise wurde bereits 1866 geboren“,
erklärte Bert-Hubl den Schülern und machte damit deutlich,
dass die so
genannte „moderne Kunst“ bereits mehr als 100 Jahre alt ist.
Gedanklich
wieder in der Gegenwart angekommen lernten die Jungen und Mädchen
dann Bert-Hubls eigene „Hub Art in Vidi Art“ kennen - drehbare Werke mit zwei bis
vierseitiger Bildaussage. Anders als in einem Museum durften die Kinder
dabei die Bilder nicht nur ansehen, sondern auch anfassen, drehen und
sogar neu anordnen oder in Puzzleform selber zusammen legen.
Nach einer
gemütlichen Frühstückspause machten die kleinen
Nachwuchskünstler sich dann selber ans Werk. Unter Bert-Hubls
Anleitung durften die Jungen und Mädchen zunächst frei
kritzeln, um danach dann staunend fest zu stellen, wie unterschiedlich
jedes einzelne Kind sich dabei in seiner Linienführung
ausgedrückt hatte.
Anschließend hieß es Schuhe aus und
Füße zeichnen. In die Fußkonturen hinein durften die
Jungen und Mädchen mit bunten Farben ihre Gedanken, Wünsche,
Träume und Ziele malen. Zuletzt luden großflächige
Malkartons die Kinder dazu ein Künstlerkollektive zu bilden und
jeweils zu viert gemeinsam an einem Bild zu arbeiten. Nachdem der
abwechslungsreiche Vormittag in der Galerie viel zu schnell vorbei
gegangen war, versicherten Künstler und Schulkinder einander am
Ende gegenseitig, dass es im kommenden Jahr bestimmt ein Wiedersehen
geben wird.