Oberhessische Presse 25.09.2005

"Ausstellung internationaler Kunst des 20. Jahrhunderts"

kunst des 20. jahrhunderts
                                                                                  Galerist Hubert Blank im Gespräch mit Gladenbachs ehemaligem Bürgermeister Klaus Bartnik.
                                                                                                                               (Foto: Martina Westermann)

Angelburg-Lixfeld. Zur Feier des 30-jährigen Bestehens des Angelburger Kunst- und Kulturhauses präsentiert der Verein zur
Bert-Hubl Kunstförderung in Zusammenarbeit mit dem Galeristen Hubert Blank eine Ausstellung internationaler Kunst des 20. Jahrhunderts. „Insgesamt gab es in den vergangenen 30 Jahren über 90 Ausstellungen hier im Haus“, erinnerte Norbert Mai,
der 1. Vorsitzende des Vereins zur Bert-Hubl Kunstförderung und Bürgermeister der Gemeinde Angelburg den zahlreichen Vernissagebesuchern. Repräsentativ für die breit gefächerten Aktivitäten der Galerie Blank zeigt die aktuelle Ausstellung
34 internationale Künstler.

von Martina Westermann

Bilder unterschiedlichster Stilrichtungen, vom Expressionismus, über die Geometrie, bis hin zur Totalkunst, darunter so klangvolle Namen wie Dali, de
Saint Phalle, Ernst oder Buchheister, machen deutlich, in welcher Breite die Galerie ihre Ausstellungen in den vergangenen 30 Jahren angelegt hat.
Von Noldes Expressionismus, über den von Kandinsky repräsentierten Umbruch zur Moderne und Miros Reduzierung und Vereinfachung auf wenige
Striche bis hin zur Popart von Antes und den „jungen Wilden“ wie Jüdes, Grieshaber, Naraayanan, Kimoto und Faber in den 70-er Jahren oder Manfred
Fischer in den 80-er Jahren, dokumentiert die Jubiläumsausstellung anschaulich die Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Blanks Anliegen war es immer Kunst durch Präsentation in der Öffentlichkeit in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Das tat er unter anderem
auch mit so ungewöhnlichen Projekten wie der Totalkunst-Aktion, „Pilz -Objekt trouves“ von Timm Ulrichs, bei dem der Künstler von Fernsehkameras
und Kunstinteressierten begleitet in Angelburgs Wäldern Pilze suchte, diese dann kochte und gemeinsam mit seinen Begleitern verspeiste, um zuletzt
die ganze Aktion bei der anschließenden Fernsehübertragung als Totalkunstwerk zu betrachten.

Für Blank galt immer, dass nur beschränkte Intolerante, die die Tatsächlichkeit unserer Gesellschaft nicht begriffen haben, heute noch jene Bilder als
 unwert erachten, die dem von einem Gruppensubjektivismus gesetzten Kunstideal nicht entsprechen. Ihm war es immer wichtig hervorzuheben, dass der
Begriff „Kunst“ unter dem Gesichtspunkt absoluter Qualitätskriterien heutzutage nicht mehr haltbar ist. So hängen in der Ausstellung mystischer, surrealer
und kritischer Realismus gleichwertig neben Zen-Art, Pop-Art und der visionären Hub-Art Bert-Hubls und verdeutlicht sich gerade dadurch die Relativierung
der verschiedenen Kunstrichtungen und die Relativierung aller Bilder untereinander besonders ausdrucksstark.


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