Hinterländer Anzeiger 22.09.2005

  "Hubl trifft Kandinsky"

Hubert Blank

Galerist Hu
­
bert Blank
zeigt in der Re­
trospektive zum 30-jähri­gen Bestehen des Angelbur­ger
Kunst- und
Kulturhauses einige Schät­ze, wie diese Originaltu­schezeich­nung von Wassily
Kan­
dinsky aus dem Jahr 1923.(Fotos: Piplies)


Angelburger Kunst- und Kulturhaus feiert 30-jähriges Bestehen


Angelburg-Lixfeld (pp). 53 Werke von 34 namhaften Künstlern des 20. Jahrhunderts aus dem In- und Ausland. Kei­ne alltägliche Ausstellung wie die nackten Zahlen verspre­chen. Und doch müssen Kunst­freunde nicht nach Düsseldorf, Köln oder Frankfurt
reisen, um
diese außergewöhnliche Werk­schau zu sehen. Ganz im Gegenteil: Es ist die Galerie Hu­bert Blank im Angelburger
Kunst- und Kulturhaus, die in einer Retrospektive Lithografi­
en, Radierungen und Gemälde solch bekannter Größen wie Dali,
Max Ernst oder Miro ver
sammelt hat. Unter dem Gezeigten befinden sich wahre Schätze, wie eine Originaltuschezeichnung von
Wassily
Kandinsky aus dem Jahr 1923.

Anlass dieser Rückschau ist das 30-jährige Bestehen des Kunst- und Kulturhauses im Angelburger Ortsteil Lixfeld. Norbert Mai, Bürgermeister der
Gemeinde, erinnerte in sei­
ner Rede zur Ausstellungseröff­nung an die Anfangsjahre des Galeristen Hubert Blank in dem ehemaligen Rathaus. In den 1970er
Jahren, in der Zeit nach der Gebietsreform, stand das Gebäude leer und drohte zu verfallen, so Bürgermeister Mai. Denn für die Gemeinde­
verwaltung
wurde das Alte Rat­
haus nicht mehr genutzt. Als 1975 Hubert Blank mit seiner Galerie aus der Universitäts­stadt Marburg ins beschauliche Lixfeld zog,
bedeutete dies
die Rettung für das geschichtsträchtige Haus, betonte Mai.








1982 belegte auch das örtli­che Heimatmuseum das Dachgeschoss des Gebäudes und verweist seither mit seinen Ex­ponaten auf die dörflich-ländli­che
Tradition im Hinterland. Als schließlich noch das im
Erdgeschoss angesiedelte Backhaus eine Neubelebung erfuhr, wurde das Angelburger Kunst- und
Kulturhaus zu ei
­
nem kulturellen Mittelpunkt
der Gemeinde.
 
Neben dem Rathauschef be­richtete auch Hubert Blank von seinen Beginn im alten Lixfelder Rathaus. Mit einem Event des „Totalkünstlers" Pro­fessor Tim Ulrichs
sei der Ga­lerieumzug von Marburg nach
Lixfeld gebührend begangen
worden. Unter Mitwirkung der Besucher wurden im Wald Pil­ze gesammelt, zu einem
Kunst­
werk verarbeitet und anschlie­ßend gegessen, erinnerte der Galerist. Das Happening wur­
de sogar im Fernsehen übertragen und machte das Dorf über die Gemeindegrenzen hinaus
bekannt.

 
Aus dem damals „verschlafe­nen alten Lixfelder Rathaus" entwickelte sich  nach und nach ein Ort lebendiger Begeg­nung. Hubert Blank sorgte mit über 90
Ausstellungen dafür,
dass die damals „jungen wil­den Künstler", wie Jean-Philippe Cluzeau, Manfred Fischer, Klaus Jüdes oder Seiji Kimoto, die ihnen
gebührende Beach­
tung in der Kunstszene fanden.


besucher
Viel Zeit nahmen sich die Besucher, um die ausgestellten Werke moderner
Künstler des 20. Jahrhunderts ganz intensiv aus der Nähe zu betrachten.



Ermöglicht wurde die Retrospektive der vergangenen 30 Jahre im Lixfelder Kunst- und Kulturhaus nicht zuletzt durch die organisatorische Unter­stützung
des „Vereins zur Bert-
Hubl-Kunstförderung". Vor al­
lem dessen Koordinator Heinz
Westermann sorgte mit seinem
fleißigen Einsatz dafür, dass rechtzeitig
zur Vernissage alle
Werke thematisch und ästhetisch geordnet in der Galerie
hingen, wie Blank betonte.



Zwischen den Lithografien von Dali und Miro sind auch zwei Werke von Bert-Hubl ver­treten und können in den gro­
ßen Kontext  der  modernen Kunst
des 20. Jahrhunderts ein­
geordnet werden. Doch der Künstler bittet alle Ausstel­lungsbesucher, zwischen dem Kunsthistoriker und Galeristen Hubert Blank
und dem Maler
Bert-Hubl strikt zu trennen, wie er es selbst seit über 50 jäh­
ren getan hat.


Die Werkschau im Angelbur­ger " Kunst- und Kulturhaus (Schelde-Lahn-Straße / Ecke Lohstraße) ist noch an den bei­den kommenden Sonntagen (25. September
und 2. Oktober) von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der
Eintritt ist frei.


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