Angelburger Kunst- und Kulturhaus feiert
30-jähriges Bestehen
Angelburg-Lixfeld (pp). 53 Werke
von 34 namhaften Künstlern
des 20.
Jahrhunderts aus
dem In- und Ausland. Keine
alltägliche Ausstellung wie die
nackten Zahlen versprechen.
Und
doch müssen Kunstfreunde nicht nach
Düsseldorf, Köln
oder Frankfurt
reisen, um diese
außergewöhnliche Werkschau
zu sehen. Ganz im Gegenteil:
Es ist die Galerie Hubert Blank im
Angelburger
Kunst- und Kulturhaus,
die in einer Retrospektive Lithografien, Radierungen und Gemälde
solch
bekannter Größen wie Dali,
Max Ernst oder Miro versammelt
hat. Unter dem Gezeigten
befinden sich wahre Schätze,
wie eine Originaltuschezeichnung
von
Wassily Kandinsky
aus dem Jahr 1923.
Anlass dieser Rückschau ist das
30-jährige Bestehen des Kunst- und
Kulturhauses im Angelburger Ortsteil Lixfeld. Norbert Mai,
Bürgermeister der
Gemeinde, erinnerte in seiner Rede
zur
Ausstellungseröffnung an die Anfangsjahre des
Galeristen Hubert Blank
in dem ehemaligen Rathaus. In den 1970er
Jahren, in der Zeit nach der
Gebietsreform, stand das Gebäude leer und drohte zu verfallen, so
Bürgermeister
Mai. Denn für die Gemeindeverwaltung
wurde
das Alte Rathaus
nicht mehr genutzt. Als 1975 Hubert Blank mit seiner
Galerie aus der Universitätsstadt Marburg ins beschauliche
Lixfeld zog,
bedeutete dies die
Rettung für das
geschichtsträchtige Haus, betonte Mai.
1982
belegte auch das örtliche
Heimatmuseum das Dachgeschoss des Gebäudes und verweist seither
mit seinen Exponaten auf
die dörflich-ländliche
Tradition im Hinterland. Als schließlich noch das im Erdgeschoss
angesiedelte Backhaus
eine Neubelebung erfuhr, wurde
das Angelburger Kunst-
und
Kulturhaus zu ei nem
kulturellen Mittelpunkt der
Gemeinde.
Neben
dem
Rathauschef berichtete
auch Hubert Blank von
seinen Beginn im alten Lixfelder
Rathaus. Mit einem Event
des
„Totalkünstlers" Professor Tim
Ulrichs
sei der Galerieumzug von Marburg nach Lixfeld gebührend begangen worden.
Unter Mitwirkung der Besucher wurden im Wald Pilze gesammelt, zu einem
Kunstwerk
verarbeitet und anschließend gegessen, erinnerte der Galerist. Das Happening wurde sogar im Fernsehen
übertragen
und machte das Dorf über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.
Aus dem
damals „verschlafenen
alten Lixfelder Rathaus" entwickelte
sich
nach und nach ein
Ort
lebendiger Begegnung.
Hubert Blank
sorgte mit über 90
Ausstellungen
dafür, dass die damals „jungen wilden
Künstler", wie Jean-Philippe
Cluzeau, Manfred Fischer, Klaus
Jüdes
oder Seiji Kimoto, die
ihnen
gebührende Beachtung
in der
Kunstszene fanden.
Viel Zeit nahmen sich die
Besucher, um die ausgestellten Werke moderner
Künstler des 20. Jahrhunderts
ganz intensiv aus der Nähe zu betrachten.
Ermöglicht
wurde die Retrospektive der
vergangenen 30 Jahre im
Lixfelder Kunst- und Kulturhaus nicht zuletzt durch die
organisatorische Unterstützung
des „Vereins zur Bert-Hubl-Kunstförderung".
Vor allem dessen
Koordinator Heinz Westermann
sorgte mit seinem fleißigen
Einsatz dafür, dass rechtzeitig
zur Vernissage alle Werke
thematisch und ästhetisch
geordnet in der
Galerie hingen,
wie Blank betonte.
Zwischen
den
Lithografien von
Dali und Miro sind auch zwei
Werke von Bert-Hubl vertreten
und
können in den großen Kontext der
modernen Kunst
des 20. Jahrhunderts eingeordnet werden. Doch der
Künstler bittet alle
Ausstellungsbesucher,
zwischen dem Kunsthistoriker
und Galeristen Hubert
Blank
und dem Maler Bert-Hubl
strikt
zu trennen, wie er es
selbst seit über 50
jähren getan hat.
Die Werkschau
im Angelburger
" Kunst- und Kulturhaus (Schelde-Lahn-Straße
/ Ecke Lohstraße)
ist noch an den beiden
kommenden Sonntagen (25. September
und 2. Oktober) von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der
Eintritt
ist frei.