Von Sascha Valentin
Angelburg-Frechenhausen
Der kreative Geist tobt noch immer
Hubert
Blank wird 80 Jahre alt
Angelburg-Frechenhausen.
Bert-Hubl
hat der Kunstwelt bereits zu Lebzeiten ein Geschenk
gemacht: Dank der von ihm entwickelten Hub-Art sind
Bilder nicht mehr länger nur einseitig, sondern
können aus vier verschiedenen Perspektiven
betrachtet und jedes Mal neu interpretiert werden.
Gestern feierte Hubert Blank, der Mann hinter dem
Künstler, seinen 80. Geburtstag.
In seinen
Werken hat Blank immer wieder die Welt und die
Menschen darin an einem Scheidepunkt gezeigt.
Mittlerweile befindet er sich selbst an einem
solchen. Von einer schweren Krankheit gezeichnet,
ist die Kraft aus seinem Körper gewichen, die
er stets in seinen Bildern entfesselt hat.
Doch auch wenn es ihm mittlerweile schwer
fällt, Stift und Pinsel noch sicher zu
führen - der schöpferische Geist
Bert-Hubls tobt noch immer in Blank. Und er hat ein
klares Ziel: überleben! Als Gedanke, als Stil,
als Kunstform.
"Mein Anliegen war es immer, die Hintergründe
der Dinge sichtbar zu machen", erklärte Blank
gestern. Die Oberfläche einer Sache offenbart
sich jedem, aber er wollte stets unter diese
Oberfläche abtauchen und Tiefe durch
Vielseitigkeit erlebbar machen.
Unterstützt wird
er dabei vom Verein zur Bert-Hubl
Kunstförderung, der es sich seit der Krankheit
Blanks mehr denn je zur Aufgabe gemacht hat, das
Lebenswerk des Künstlers weiter zu tragen -
auch wenn es den einmal nicht mehr gibt.
"Wir wünschen Hubert, dass er seine
visionäre Kreativität und die Freude daran
noch lange behält", sagte Vereinsvorsitzender
Detlef Ruffert, der zugleich aber auch sorgenvoll in
die Zukunft blickt. Denn vor dem Verein liegen
gleich mehrere schwere Aufgaben - allen voran der
Erhalt der Galerie im Angelburger Kunst- und
Kulturhaus in Lixfeld.
Förderverein will eine Stiftung ins Leben
rufen, um das Lebenswerk zu sichern
Im Entwicklungsplan des Dorferneuerungsprogramms
stellt die Sanierung des Hauses zwar einen zentralen
Punkt dar. In den vergangenen Monaten wurden in der
Politik aber immer wieder Stimmen laut, dass die
Gemeinde sich keine zusätzlichen
Unterhaltungskosten aufbürden dürfe.
Der Erhalt der Galerie sei damit auf keinen Fall
sicher, erklärte Ruffert und fügte hinzu,
dass der Verein in den nächsten Wochen seine
Forderung danach noch einmal unterstreichen werde.
"Hier geht es darum, ein Stück Kultur zu
bewahren, die ansonsten wegbricht", betonte der
Vorsitzende.
Aber noch aus einem anderen Grund muss die Galerie
erhalten werden. Denn sie bildet eine der
Voraussetzungen für die Gründung einer
Stiftung - die nächste Aufgabe, der sich der
Verein stellen muss. "Um Bert-Hubls Lebenswerk zu
sichern, wäre eine solche Stiftung sinnvoll",
sagte Ruffert.
Allerdings seien damit bestimmte Anforderungen
verbunden. Die für den kleinen Verein vielleicht am
schwierigsten zu erfüllende ist das
Stiftungskapital, das mindestens 50 000 Euro
betragen muss. Eine Summe, die weit jenseits der
finanziellen Möglichkeiten des
Fördervereins liegt.
Immerhin hat die zuständige Stiftungsstelle
beim Regierungspräsidium zugesichert, dass der
Betrag in diesem Falle unter Umständen gesenkt
werden könne, weil auch der Wert der Bilder
Bert-Hubls berücksichtigt werden müsse.
Allein deren Herstellungskosten bezifferte Hubert
Blank gestern mit über 100 000 Euro.
Jedoch wurde als weitere Anforderung der Erhalt der
Galerie gestellt, "und damit schließt sich der
Kreis wieder", sagte Ruffert. Er hat für den
11. Februar zu einer Vorstandssitzung eingeladen, in
der dessen Mitglieder gemeinsam nach möglichen
Lösungen für die Misere suchen sollen.
Aufgeben
wollen sie auf jeden Fall nicht. Das Werk Bert-Hubls
habe es verdient, weiter zu leben. "Und daran werden
wir arbeiten", sagte Detlef Ruffert.