Hinterländer Anzeiger 26.01.2012 

                                       hubert       

Von Sascha Valentin 

 

Angelburg-Frechenhausen

 

Der kreative Geist tobt noch immer

 

Hubert Blank wird 80 Jahre alt

 

Angelburg-Frechenhausen. Bert-Hubl hat der Kunstwelt bereits zu Lebzeiten ein Geschenk gemacht: Dank der von ihm entwickelten Hub-Art sind Bilder nicht mehr länger nur einseitig, sondern können aus vier verschiedenen Perspektiven betrachtet und jedes Mal neu interpretiert werden. Gestern feierte Hubert Blank, der Mann hinter dem Künstler, seinen 80. Geburtstag.

 

In seinen Werken hat Blank immer wieder die Welt und die Menschen darin an einem Scheidepunkt gezeigt. Mittlerweile befindet er sich selbst an einem solchen. Von einer schweren Krankheit gezeichnet, ist die Kraft aus seinem Körper gewichen, die er stets in seinen Bildern entfesselt hat.


Doch auch wenn es ihm mittlerweile schwer fällt, Stift und Pinsel noch sicher zu führen - der schöpferische Geist Bert-Hubls tobt noch immer in Blank. Und er hat ein klares Ziel: überleben! Als Gedanke, als Stil, als Kunstform.

"Mein Anliegen war es immer, die Hintergründe der Dinge sichtbar zu machen", erklärte Blank gestern. Die Oberfläche einer Sache offenbart sich jedem, aber er wollte stets unter diese Oberfläche abtauchen und Tiefe durch Vielseitigkeit erlebbar machen.

Unterstützt wird er dabei vom Verein zur Bert-Hubl Kunstförderung, der es sich seit der Krankheit Blanks mehr denn je zur Aufgabe gemacht hat, das Lebenswerk des Künstlers weiter zu tragen - auch wenn es den einmal nicht mehr gibt.

"Wir wünschen Hubert, dass er seine visionäre Kreativität und die Freude daran noch lange behält", sagte Vereinsvorsitzender Detlef Ruffert, der zugleich aber auch sorgenvoll in die Zukunft blickt. Denn vor dem Verein liegen gleich mehrere schwere Aufgaben - allen voran der Erhalt der Galerie im Angelburger Kunst- und Kulturhaus in Lixfeld.

Förderverein will eine Stiftung ins Leben rufen, um das Lebenswerk zu sichern

Im Entwicklungsplan des Dorferneuerungsprogramms stellt die Sanierung des Hauses zwar einen zentralen Punkt dar. In den vergangenen Monaten wurden in der Politik aber immer wieder Stimmen laut, dass die Gemeinde sich keine zusätzlichen Unterhaltungskosten aufbürden dürfe.

Der Erhalt der Galerie sei damit auf keinen Fall sicher, erklärte Ruffert und fügte hinzu, dass der Verein in den nächsten Wochen seine Forderung danach noch einmal unterstreichen werde. "Hier geht es darum, ein Stück Kultur zu bewahren, die ansonsten wegbricht", betonte der Vorsitzende.

Aber noch aus einem anderen Grund muss die Galerie erhalten werden. Denn sie bildet eine der Voraussetzungen für die Gründung einer Stiftung - die nächste Aufgabe, der sich der Verein stellen muss. "Um Bert-Hubls Lebenswerk zu sichern, wäre eine solche Stiftung sinnvoll", sagte Ruffert.

Allerdings seien damit bestimmte Anforderungen verbunden. Die für den kleinen Verei
n vielleicht am schwierigsten zu erfüllende ist das Stiftungskapital, das mindestens 50 000 Euro betragen muss. Eine Summe, die weit jenseits der finanziellen Möglichkeiten des Fördervereins liegt.

Immerhin hat die zuständige Stiftungsstelle beim Regierungspräsidium zugesichert, dass der Betrag in diesem Falle unter Umständen gesenkt werden könne, weil auch der Wert der Bilder Bert-Hubls berücksichtigt werden müsse. Allein deren Herstellungskosten bezifferte Hubert Blank gestern mit über 100 000 Euro.

Jedoch wurde als weitere Anforderung der Erhalt der Galerie gestellt, "und damit schließt sich der Kreis wieder", sagte Ruffert. Er hat für den 11. Februar zu einer Vorstandssitzung eingeladen, in der dessen Mitglieder gemeinsam nach möglichen Lösungen für die Misere suchen sollen.

Aufgeben wollen sie auf jeden Fall nicht. Das Werk Bert-Hubls habe es verdient, weiter zu leben. "Und daran werden wir arbeiten", sagte Detlef Ruffert.


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